Zimtschnecken… Sag das Wort Zimtschnecke und ich schwelge in meiner Vergangenheit. Als Kind schon habe ich sehr gerne Zimtschnecken gegessen. Unsere liebe Nachbarin Renate hat sie immer mal wieder gebacken und an uns Kinder aus der Nachbarschaft rausgereicht. Auch an Geburtstagen stand sie mit einer Schale frisch gebackener Zimtschnecken vor der Türe und sang dazu ein Lied. An diese Momente erinnere ich mich gerne. Und wie sehr man sich darüber freuen konnte, wenn man eine Schale Zimtschnecken nur für sich alleine hatte! Himmlisch! Geteilt wurde aber trotzdem – Ehrensache.
Jetzt ist es schon einige Jahre her, dass ich überhaupt an Zimtschnecken gedacht habe. Beim Durchblättern meiner Kochbücher bin ich aber vor wenigen Tagen auf Renates Postkarte gestoßen, auf der sie ihr Rezept für mich festgehalten hat. Da ich erst vor einigen Jahren von meiner Glutenunverträglichkeit erfahren habe, werde ich mich wohl langsam an ihr Rezept herantasten müssen. Mir ist eigentlich jetzt schon klar, dass die Zimtschnecken nach dem ersten Backversuch nicht ansatzweise so lecker schmecken werden wie ihre. Aber mit ganz viel Feingefühl und einigen, weiteren Backversuchen, könnte ich meiner Kindheitserinnerung doch sehr nah kommen. Lasst uns das Abenteuer beginnen!
Zutaten
für circa 25 Zimtschnecken
Teig:
500 g Mehlmix für Kuchen, Muffins & Co
500 ml lauwarme Flüssigkeit (ich nehme halb Milch, halb Wasser)
75 g Zucker
75 ml Öl (ich habe Rapsöl verwendet, Sonnenblumenöl sollte aber auch schmecken)
25 g frische Hefe (ein halber Würfel)
1 TL Salz
Zucker-Zimt-Schicht:
2 EL Zucker
1 TL gemahlener Zimt
ca. 30 Butter (einschmelzen)
Zubereitung
Wärmt zunächst die Flüssigkeit bei niedriger Temperatur auf dem Herd auf. Die Temperatur sollte bei circa 37 Grad liegen. Wer wie ich kein Thermometer hat, kann den Finger-Test machen. Dafür haltet ihr einen Finger in die erwärmte Flüssigkeit. Sollte es eurem Finger zu heiß werden, ist die Temperatur definitiv zu hoch. Hehe. Lasst den Topf mit warmer Flüssigkeit zunächst noch zugedeckt und ohne weitere Hitze auf dem Herd stehen.
Siebt dann das Mehl in eine Schüssel und drückt in die Mitte eine Mulde. Hierein bröselt ihr die Hefe, über die ihr einen Esslöffel des Zuckers und zwei Esslöffel der lauwarmen Flüssigkeit gebt. Verrührt in der Mulde mit einem Löffel die Hefe mit Zucker und Milch zu einem kleinen Vorteig. Stellt danach die Schüssel abgedeckt an einen warmen Ort, so dass die Hefe aktiv werden kann.
Anschließend gebt ihr die übrigen Zutaten für den Teig in die Schüssel und rührt alles langsam und ausgiebig mit dem Handrührgerät um. Verwendet dafür am Besten den Knetaufsatz, da der Teig gerade anfangs doch recht klebrig ist. Sobald ihr das Gefühl habt, dass die Konsistenz des Teigs fester wird, seid ihr fein. Stellt den Hefeteig erneut abgedeckt an einen warmen Ort und lasst ihn für 30 Minuten aufgehen. Gegenüber klassischen Hefeteigen, gehen glutenfreie Teige nicht so stark auf. Das sollte dem Geschmack keinen Abbruch tun, macht sich aber später in der Konsistenz des Gebäcks bemerkbar. Es ist leider selten so fluffig, wie herkömmliche Backwaren. Aber in diesem Fall ging alles gut. :-)
Verknetet den Teig nach diesen 30 Minuten noch einmal gut, ehe ihr ihn dann portionsweise auf einer glatten Fläche ausrollt. Legt dafür am Besten auf einer glatten Fläche einen Bogen Backpapier aus. Rollt dort die Hälfte oder besser noch ein Drittel des Teiges ganz fein aus. Ich habe anfangs den Fehler gemacht, dass ich den ersten Teig nicht dünn genug ausgerollt habe und die größeren Zimtschnecken nicht so fein und saftig wurden, wie ich sie in Erinnerung hatte. Sollte euer Teig am Nudelholz etwas kleben bleiben, verwendet entweder ein weiteres Blatt Backpapier, das ihr über den auszurollenden Teig legt, oder siebt einen Hauch von Mehl über den Teig.
Sobald der Teig ausgerollt ist, bestreicht ihr ihn mit der geschmolzenen Butter. Seid ruhig großzügig und geht damit bis zum Rand. Über den mit Butter eingepinselten Teig streut ihr nun die Zucker-Zimt-Mischung. Auch hier hätte ich anfangs etwas großzügiger sein können. Aber alles in allem, war es so nur etwas weniger süß am Rand. ;-) Rollt anschließend den Teig von der Grundlinie her, also der langen Seite, zu einer Rolle auf. Seid dabei halbwegs vorsichtig und achtet darauf, dass der Teig nicht am Backpapier kleben bleibt. Ich habe an ein, zwei Stellen mit einem Messer nachhelfen müssen. Im Großen und Ganzen ging mir das Aufrollen aber ganz gut von der Hand.
Die aufgerollte Wurst, schneidet ihr nun in 1,5-cm-dicke Stücke klein. Verteilt die Zimtschnecken mit etwas Abstand auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech und stellt dieses abgedeckt für weitere 15 Minuten an einen warmen Ort. In der Zwischenzeit könnt ihr euren Backofen auf 220 Grad aufheizen. Schiebt das erste Blech Zimtschnecken für 8 – 10 Minuten auf mittlerer Schiene in den Ofen. Das Gebäck sollte nur leicht braun werden, da es sonst am Rand zu hart wird. Gesetz dem Fall ihr lasst die Zimtschnecken einen Moment zu lange drin – mit einem ordentlichen Glas Milch, schmecken auch etwas härtere Zimtschnecken ausgezeichnet. :-) Verarbeitet nun den weiteren Teig zu Zimtschnecken und genießt gleich die erste Ladung noch warm.
Ihr könnt die Zimtschnecken abgekühlt für mehrere Tage in einem luftdichten Container verstauen oder sogar einfrieren, wenn ihr denn mögt. Ich für meinen Teil konnte mich nicht zurückhalten und habe ein paar Zimtschnecken mehr genascht, so dass an einfrieren nicht zu denken war.
Mein erster Zimtschnecken-Backversuch war alles in allem ganz okay. Aber ich sehe noch Luft nach oben. Bei meinem nächsten Backversuch werde ich den Teig noch sehr viel dünner ausrollen. Sollte ich etwas am Rezept ändern, lasse ich es euch wissen. Habt viel Spaß beim Nachbacken und genießt euren Sonntag!
Zusatzangaben
Zeitaufwand // gering / mittel / hoch
Haltbarkeit // Tage / Wochen / Monate
Tiefkühlen // ja / nein
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